Enter for Newcomer: Erin Mallon und Daniel Tschumi (2018)
Installation with drawings, performance documentation, projected animation, studio material, etching, sticks
DOCK, Basel, CH With Daniel Tschumi (Haystack News) |
In ihrer Zusammenarbeit setzen sich Erin Mallon und Daniel Tschumi intensiv mit dem zeichnerischen Prozess auseinander. Sie interessieren sich besonders für die Materialität und die körperliche Erfahrung des Zeichnens, wobei der Widerstand ein zentraler Faktor ist. Aus dieser Beschäftigung mit den Grundelementen des Zeichnens heraus haben sie sich auf eine Suche begeben, was diese Tätigkeit alles bedeuten könnte. Die dabei entstandenen Arbeiten umfassen mit Performance, Zeichnung im engeren Sinn oder neuerdings Animation und Installation ein breites mediales Spektrum. Was sie verbindet, ist ein zeichnerischer Gestus, verstanden als ein Nachzeichnen von Erlebtem, Gehörtem, Gesehenem.
Ein solches Nachzeichnen vollzieht auch die neuste Arbeit, die Animation «A Space to Animate». Sie bezieht sich auf die Performance «The drawing is a lonely dwelling», die Mallon und Tschumi 2017 am Nye Beach in Oregon (USA) aufgeführt haben. Inspiriert von der Form einer Puppenspielerbühne in einem Petersburger Museum bauten sie sich eine segelartige Körpererweiterung, mit der sich kurzlebige Linien in die Luft ziehen liessen. Der Wind wurde dabei zum produktiven Widerstand.
Die neue Arbeit greift das taktile Empfinden in dieser membranartigen Behausung wieder auf. Das Umschichten von Graphit mit den Händen führt zu flächigen Strukturen, die etwas gemäldeartiges haben. Während dieses Vorgehen eine Rückkehr zum gewohnten Material bedeutet, verdichten sich in der Inszenierung die bisher gewählten Strategien, verbindet sie doch performatives Zeichnen, Video und das Gestänge der Segel miteinander. Die Animation nimmt die Bewegung der Performance mit, setzt sie aber mit einem für Tschumi und Mallon neuen Medium um.
Teil des Prozesses waren auch das Skizzieren und ein wiederholtes Neu-Zeichnen, bei dem sich aus dem Eindruck des Museumsobjekts die Idee zur Performance entwickelt hat. Es ist zugleich das Medium der Kommunikation, mit dem sich die beiden Künstler*innen über die je eigenen Bilder im Kopf zu verständigen suchen
Die gezeigten Arbeiten sind also Teil einer Reihe medialer Transformationen, die sich aus der kontinuierlichen Suche nach den Rändern der Zeichnung ergeben. Das Zeichnen ist dabei nicht nur ein metaphorisches Zuhause (dwelling), sondern der zentrale Bezugspunkt, um den alles kreist – eine Frage, bei der Tschumi und Mallon gerne verweilen (to dwell on something).
- Saaltext von Jonas Bürgi, Januar 2018
Ein solches Nachzeichnen vollzieht auch die neuste Arbeit, die Animation «A Space to Animate». Sie bezieht sich auf die Performance «The drawing is a lonely dwelling», die Mallon und Tschumi 2017 am Nye Beach in Oregon (USA) aufgeführt haben. Inspiriert von der Form einer Puppenspielerbühne in einem Petersburger Museum bauten sie sich eine segelartige Körpererweiterung, mit der sich kurzlebige Linien in die Luft ziehen liessen. Der Wind wurde dabei zum produktiven Widerstand.
Die neue Arbeit greift das taktile Empfinden in dieser membranartigen Behausung wieder auf. Das Umschichten von Graphit mit den Händen führt zu flächigen Strukturen, die etwas gemäldeartiges haben. Während dieses Vorgehen eine Rückkehr zum gewohnten Material bedeutet, verdichten sich in der Inszenierung die bisher gewählten Strategien, verbindet sie doch performatives Zeichnen, Video und das Gestänge der Segel miteinander. Die Animation nimmt die Bewegung der Performance mit, setzt sie aber mit einem für Tschumi und Mallon neuen Medium um.
Teil des Prozesses waren auch das Skizzieren und ein wiederholtes Neu-Zeichnen, bei dem sich aus dem Eindruck des Museumsobjekts die Idee zur Performance entwickelt hat. Es ist zugleich das Medium der Kommunikation, mit dem sich die beiden Künstler*innen über die je eigenen Bilder im Kopf zu verständigen suchen
Die gezeigten Arbeiten sind also Teil einer Reihe medialer Transformationen, die sich aus der kontinuierlichen Suche nach den Rändern der Zeichnung ergeben. Das Zeichnen ist dabei nicht nur ein metaphorisches Zuhause (dwelling), sondern der zentrale Bezugspunkt, um den alles kreist – eine Frage, bei der Tschumi und Mallon gerne verweilen (to dwell on something).
- Saaltext von Jonas Bürgi, Januar 2018